- Faszination auf vier Pfötchen -
Wie alles begann
Die Geschichte über den Beginn der Zucht der Somalikatze ist so interessant und faszinierend wie die Katze selbst, um die es geht.
Es begann 1942, als ein Matrose eine Abessinier-ähnliche Katze nach England brachte. Eine der Enkeltöchter dieser Katze wurde der englischen Züchterin Janet C. Robertson als Kitten geschenkt, sie nannte die Katze Mrs. Mew. Deren Ur-Urenkel Raby Chuffa of Selene wurde als Zuchtkater in die USA verkauft. In seiner Nachkommenschaft wurden immer wieder langhaarige Kitten geboren, welche zunächst aus der Zucht genommen wurden.
1967 bekam die Abessinierzüchterin Evelyn Mague (Cattery Lynn-Lee), die auch Mitarbeiterin eines Tierheims war, dorthin eines Tages einen Kater namens George gebracht. Es stellte sich heraus, dass dieser wunderschöne Kater, der sie sofort bezauberte, eine langhaariger Abessinier-Kater war und die Elterntiere dieses Katers zu ihrem großen Erstaunen aus ihrem eigenen Zwinger stammten. Frau Mague war so begeistert von der Langhaar-Abessinierkatze, dass sie begann, diese gezielt zu züchten und - auch gegen den vehementen Widerstand der Abessinierzüchter -für die Anerkennung der von ihr Somali
genannten Rasse zu kämpfen; 1972 gründete sie den Somali Cat Club of America (SCCA).
Somalis in Europa
Ende der 70er Jahre wurden die europäischen Katzen-Züchter auf die Somali aufmerksam. In Deutschland, Frankreich, der Schweiz, in Holland und auch in England, Schweden und Norwegen begann man, Zuchttiere aus den USA zu importieren. Der Weg zur Anerkennung, die im Jahre 1982 erfolgte, war für die deutschen Züchter nicht so steinig wie der der amerikanischen Somalianhänger. Dennoch gab es auch hier einige Abessinier-Züchter, die sich gegen die neue Rasse aussprachen, jedoch blieben die deutschen Somali-Züchter weitgehend von Anfeindungen verschont und konnten sich auf das Vorwärtskommen in Sachen Somali konzentrieren.
Der Charakter der Somali
Die Beschreibung des Charakters der Somali-Katze kann
bei aller Objektivität nur ein Loblied werden. Wenn sie nicht bereits
durch ihre Schönheit bezaubern würde, dann wäre ihr Wesen alleine
Grund genug, sich für diese Rasse zu entscheiden.
Trotz ihres wildhaften Aussehens ist die Somalikatze eine sehr sanftmütige
Katze. Sie ist dem Menschen absolut zugewandt, lieb, umgänglich, gutmütig
und extrem anschmiegsam. Sie hat schon so manchen Katzenfeind
umgekrempelt mit ihrem unwiderstehlichen Charme und ihrem Hang zur Clownerie.
Mit ihrer zarten Stimme unterhält sich die Somali meist gern mit ihrem
Menschen, ohne jedoch aufdringlich zu sein. Somalikatzen haben ein angenehmes Temperament
und gehören zu den eher lebhaften Katzen. Ihre Freiheitsliebe ist groß,
und wenn sie die Möglichkeit des Freigangs haben, so nutzen sie diese
gern aus, indem sie ihre voll erhaltenen Instinkte ausleben. Dann schenken
sie ihrem Menschen außer Mäusen auch Ratten, Feldhasen, Schmetterlinge,
Heuschrecken und dergleichen. Sollte der Somali kein Freigang möglich
sein, so ist sie für einen abgesicherten Balkon sehr dankbar. Sie sollte
genügend Klettermöglichkeiten, ausreichend Spielzeug und vor allem
einen Menschen - oder auch eine zweite Katze - als Spielgefährten
zur Verfügung haben. Somalikatzen apportieren zuweilen gerne und bevorzugen
im Allgemeinen Schnüre oder Bänder gegenüber Bällen zum
Spielen. Somali-Katzen sind extrem neugierig und möchten möglichst
überall dabei sein, auch auf dem Klo! Sie sind sehr gelehrig und auch
äußerst anpassungsfähig. Die Somali ist sehr einfallsreich,
sie kommt täglich auf neue Ideen und das Leben mit ihr ist nie langweilig.
Darüber hinaus hat sie ein sicheres Feeling für Stimmungen und ist
sofort zur Stelle, wenn es ihrem Menschen einmal nicht so gut geht.
Somalis sind ausgesprochene Knuddelkatzen, sie schmusen ausgiebig und exzessiv
und fordern ihre Streicheleinheiten, wenn es sein muss, mit Nachdruck. Was
die Somalikatze auf jeden Fall braucht, ist ihr
Mensch als Spielgefährte
und Schmusepartner. Wer dies nicht bieten kann, sollte die Finger von dieser
Rasse lassen, denn die Somali verkümmert ohne genügend Zuwendung.
Die Somali ist eine Katze von hoher Intelligenz, daran gibt es für mich
keinen Zweifel.
Die Pflege der Somali
Die Somali ist relativ pflegeleicht, da sie kaum
Unterwolle hat. In Zeiten des
Fellwechsels sollte man sie allerdings ein wenig
mit Kamm und Bürste bei der Pflege
unterstützen, auch, um das Verschlucken
zu vieler loser Haare zu verhindern. Zur Vorbereitung für eine Ausstellung kann ein Bad nicht schaden, vor allem bei potenten Katern, denn sie neigen
oft zum Fettschwanz, der vor dem Bad gesondert behandelt werden muss. Bei
den meisten Somalis genügt jedoch ein wenig Puder an den Stellen, die
mitunter etwas speckig
wirken, wie etwa auf der Brust.
Ansonsten tun eine gute, ausgewogene Ernährung, ein bisschen Kämmen
und Bürsten während des Schmusens und viele, viele Streicheleinheiten
ihr Übriges.
Ich möchte es einfach so zusammenfassen:
Wer einmal mit einer Somali-Katze sein Leben teilen durfte,
kommt früher oder später zu der Erkenntnis:
Einmal Somali, immer Somali!
Mit freundlicher Unterstützung von
Christa Rieger Somalis von Torremolinos